Was sind Ministranten?
„Ministrant“ kommt vom lateinischen Wort „ministrare“. Das heißt „dienen“. Damit ist aber kein unterwürfiges Dienen gemeint: Ministrantinnen und Ministranten sind keine Fußabtreter! Genauso wie Minister – auch dieses Wort leistet sich von „ministrare“ ab – sind sie Helfer in einer ganz besonderen Sache. Minister sind wichtige Mitarbeiter des Landes. Ministrantinnen und Ministranten sind wichtige Mitarbeiter Gottes. Das Wort „Messdiener“, das in Deutschland auch weit verbreitet ist, drückt aus, dass Minis Diener in der Messe sind. Stimmt, aber sie tun noch mehr: Ministrantinnen und Ministranten dienen auch bei Beerdigungen, bei Taufen, Trauungen oder bei Wort-Gottes-Feiern. Ministranten gibt’s schon so lange, wie Christen Gottesdienst feiern. Um 200 nach Christus wurde der Ministrantendienst erstmals genau beschrieben. Damals wurde er noch Akolythat genannt. Ein Akolyth ist ein Begleiter und Helfer. In den Anfängen haben diesen Dienst vor allem Männer übernommen. Denn es war die erste Stufe innerhalb der Priesterausbildung. Aus dieser Zeit stammt auch die Legende vom heiligen Tarcisius, dem Patron der Ministranten. Vor 50 Jahren fand in Rom das Zweite Vatikanische Konzil statt, eine große Versammlung von Bischöfen. Damals entdeckte man neu, dass nicht nur der Priester aktiv die Messe gestalten soll, sondern jeder, der mitfeiert, beteiligt ist. Dazu gibt es verschiedene Dienste, wie den Lektoren-, den Kantoren- und den Orgeldienst. Und eben auch der Ministrantendienst. Heute üben ihn selbstverständlich Mädchen und Jungs aus.
Der Heilige Tarcisius –
Patron der Ministrantinnen und Ministranten
Tarcisius war ein Junge und lebte im 3. Jahrhundert in Rom. Damals durften Christen ihren Glauben dort noch nicht offen ausleben. An einem Sonntag sollte Tarcisius nach der Messe die Kommunion zu kranken Menschen bringen. Auf dem Weg dorthin sprachen ihn andere Kinder an, die mit ihm spielen wollten. Tarcisius lehnte ab. Den Kindern fiel auf, dass Tarcisius etwas unter seinem Gewand versteckte. Sie wurden misstrauisch, hinderten ihn am Weitergehen und schlugen ihn. Tarcisius fiel zu Boden und das Behältnis mit der Kommunion darin fiel ihm aus der Hand. Einer der anderen öffnete das Kästchen und als er sah, was darin war, rief er: „Das ist ja ein Christ!“. Voller Verachtung sahen ihn nun alle an und schlugen erneut auf ihn ein. Sie hörten nicht auf, bis sie merkten, dass Tarcisius tot war. Danach schlichen sie sich davon. So gilt der Heilige Tarcisius als Märtyrer, weil er bereit war, für seinen Glauben und für seinen wichtigen Dienst zu sterben.
Sein Gedenktag ist der 15. August.